Auch wenn die Ursprünge des Kaffees im Laufe der Jahrhunderte verloren gingen, so ist heute zumindest unbestritten, dass Kaffee aus Äthiopien stammt. Die heimische Ursprungsregion des Kaffees nennt sich Kaffa und daher hat Kaffee auch seinen Namen. Der Kaffee wie wir ihn kennen und genießen, fand seine moderne Form im 16. Jahrhundert in Istanbul und breitete sich von da an über die ganze Welt aus.
Doch natürlich ist Kaffee nicht gleich Kaffee, zum einen gibt es die Unterscheidung zwischen den zwei gängigsten Unterarten, die gemeinhin als Arabica und Robusta bekannt sind und andererseits spielt die Herkunft eine Rolle. Denn die äußeren Umstände, wie Feuchtigkeit, Mineraliengehalt der Erde, Anbauhöhe und viele andere Faktoren beeinflussen den Geschmack der Kaffeebohnen extrem. Daher schmecken Kaffees je nach Herkunft völlig anders und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Je nach Region können die aufgebrühten Bohnen sehr unterschiedliche Aromen und Säuregrade aufweisen. Viele haben dabei interessante von Genießern geschätzte Geschmacksnoten die von beerig bis hin zu schokoladig reichen. Sollten Sie in den seltenen Genuss einer anderen Kaffee Unterart kommen, wie z. B. Excelsa oder Liberica, geben Sie diesen seltenen Sorten ruhig eine Chance, auch wenn diese auf dem Weltmarkt keine signifikante Relevanz haben, sind diese weder schlechter noch weniger bekömmlich. Lediglich die Kultivierung der Pflanzen hat weniger Tradition.
Angebaut wird Kaffee in Süd- und Mittelamerika, Afrika und in vielen asiatischen Ländern. Die top 10 Kaffee-Exportländer sind gegenwärtig Brasilien, Vietnam, Indonesien, Kolumbien, Honduras, Äthiopien, Peru, Indien, Guatemala und Uganda. Im Folgenden haben wir eine Übersicht für Sie erstellt, inwiefern sich die Kaffees der Welt unterscheiden.
Die afrikanischen Kaffees:
Das bereits erwähnte Ursprungsland des Kaffees, Äthiopien, ist bekannt für einen leicht fruchtigen, aromatischen und vollmundigen Kaffee, mit feinen Geschmacksnoten von süßlich beerig bis hin zu citrusartig. Uganda mag zwar der kleinste Kaffee-Exporteur der Welt sein, hat aber dennoch einen interessanten, mittel säuerlichen und ausgewogenen fruchtig-beerigen Kaffee zu bieten. Der Kaffee Kenias ist ein Arabica und verfügt über einen sehr fruchtigen Zitrusgeschmack.
Übersicht süd- und mittelamerikanischer Kaffees: Die Kaffees des größten Kaffeeexporteurs, Brasilien, schmecken leicht nougatartig aber auch fruchtig und sind nur mild säuerlich. Das schöne Costa Rica, produziert einen milden süßlichen Arabica Kaffee, dieser besticht durch sein würziges sonniges Aroma. Kaffee aus den höher gelegenen Anbaugebieten der Dominikanischen Republik verfügt über einen mittleren Säuregehalt und einen vollen Körper. Der Kaffee aus den niederen Regionen ist weniger säuerlich und milder. Beide verfügen über eine sehr eigene und typische Würze. El Salvador bietet hochwertige Arabica Bohnen mit einem frischen intensiven Nachgeschmack und einer hauchzarten Kakao-Note. Die Kaffees Guatemalas, die überwiegend Arabicas sind, sind ausgewogen, leicht schokoladig und besitzen ein feinwürziges leicht rauchiges Aroma. Haiti Kaffee hat einen kräftigen Körper, ist weich, lieblich und säuerlich. Der Arabica Kaffee aus Honduras ist sehr kräftig und verfügt über eine pikante Säure und einen seidig fruchtigen Geschmack. Jamaika ist für vieles bekannt, tatsächlich auch für Arabica Kaffee. Der Kaffee von dieser Insel schmeckt vollmundig und leicht süßlich, sehr fruchtig, mild und wenig sauer. Kubanischer Kaffee verfügt über einen vollen Körper und ist leicht rauchig, er erinnert tatsächlich sogar leicht an das bekannte Zigarrenaroma und ist säurearm. Kaffees aus Kuba sind überwiegend Arabicabohnen. Ein süßlich-beeriges Aroma weist der intensive Kaffee aus Kolumbien auf, dieser verfügt über einen mittleren Säuregrad.
Übersicht Asien:
Die Arabica Röstungen Hawaiis sind voll, leicht nussig und mit kräftigem Körper und einer minimalen aber einzigartigen Zimtnote. Indonesische Röstungen sind intensiv und erdig, gleichzeitig aber auch pfeffrig und würzig. Ein voller Körper und durch den leicht fruchtigen, an Curry erinnernden, Geschmack sticht dieser Kaffee heraus. Vietnam baut fast ausschließlich Robusta Kaffeebohnen an. Diese sind sehr kräftig und auch fruchtig, sie sind hervorragend für einen Espresso geeignet. Oft verfügen die vietnamesischen Robustabohnen über eine caramellige Schokoladennote.
Die Zubereitungsart spielt ebenfalls eine Rolle, die eine Auswirkung auf den Geschmack hat. Kaffeebohnen können auf verschiedenste Arten aufgebrüht und zubereitet werden. Per Kaffeemaschine, Handfilter, French Press, Espressokocher, Espressoautomat und viele mehr. Die Kaffeemaschine ist dabei die in Deutschland gängigste Art der Zubereitung. Über 70 Prozent der Kaffeetrinker in Deutschland besitzen eine Filterkaffeemaschine. Hierbei wird das Wasser auf ca. 92 bis 94 Grad Celsius erhitzt und mit Dampfdruck in die Filtertüte gepresst. Dort lagert der gemahlene Kaffee und wird durchlaufen von heißem Wasser, welches den Brühvorgang umsetzt.
Galão ist der in Portugal am häufigsten getrunkene Kaffee. Dieser wird auf Basis eines Espresso, welcher im Espressokocher oder Espressoautomaten hergestellt aufgebrüht wird und ähnelt dem Latte Macchiato. Dazu wird ein schön kräftiger Espresso in einem Verhältnis von 1:3 mit stark aufgeschäumter Milch vermischt und typischerweise in Gläsern serviert. Die vietnamesische Art der Kaffeezubereitung ist in Europa noch nicht weit verbreitet und durchaus ungewöhnlich aber schmackhaft. Dazu nutzt man traditionell einen Tropffilter namens “Phin” mit dem man den Kaffee je Portion kocht. Da Vietnam in den Tropen liegt, wird dieser überwiegend kalt mit Eiswürfeln und Kondensmilch getrunken. Alternativ wird nach Hanoi-Art der Kaffee mit Ei getrunken. Dazu wird ein dunkler Robusta Espresso im “Phin” aufgebrüht. Hierfür wird nur das Eigelb genutzt und mit gesüßter Kondensmilch geschlagen bis es schön schaumig wird. Dieser Schaum wird dann auf den Kaffee mit einem Löffel gelegt und nicht etwa vermischt. Somit kann man sagen, alles hat einen Einfluss auf den Geschmack des Kaffees, die Pflanzenart, die Herkunft und natürlich auch die Zubereitungsart. Und am Ende ist für jeden etwas dabei und genau das macht Kaffee so beliebt.
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