Nach dem Garen sollte Brokkoli kurz ins Eisbad getaucht werden, um den Garprozess zu stoppen und die Farbe zu wahren. Hat man beim Fleisch den gewünschten Gar-grad erreicht, das Fleisch unbedingt aus der Pfanne nehmen, damit es in der Resthitze der Pfanne nicht weiterzieht und doch zäh wird statt medium rare wie gewünscht. So schmeckt das Steak mit dem Brokkoli eben am besten und das volle Aroma kommt zum Vorschein. Was hat das mit Kaffee zu tun?
Kaffee kann bis zu 1000 Aromen entwickeln, die man natürlich bestmöglich erhalten und auch 4 Wochen später noch schmecken möchte. Wie kommt es zur Aromabildung? Ein kurzer Ausflug: Wie schon im Blogartikel über die Maillard Reaktion erläutert, sollte Kaffee mittels schonender Langzeitröstung im Trommelröster geröstet und anschließend ausreichend abgekühlt werden. Dadurch wird die chemische Reaktion, die in der Bohne abläuft, gestoppt. In den gängigen Röstern, wie unserem HB Roaster wartet auf die Kaffeebohnen ein Kühlgebläse und eine zirkulierende Trommel, damit ausreichend Sauerstoff unter die Bohnen gelangt. Bis die Bohnen abgekühlt sind, kann je nach Menge schon nochmal 5-10 Minuten Wartezeit eingerechnet werden. In der Industrie wird dieses Verfahren durch kaltes Wasser abgekürzt. Zusätzlich erhöht dieses Wasser, was von den Bohnen teilweise wieder aufgenommen wird, auch das Volumen. Dadurch kommt es oft zu Gewicht-Trickserei. (Achtung: Die gesetzliche Grenze liegt bei 5% Wasseranteil) In der Industrie befinden wir uns oft sehr knapp an diesem Wert. Natürlich leider da auch das Aroma darunter. Und da sind wir auch schon wieder beim Thema. Denn das Aroma kann sich vor allem entfalten, wenn der Kaffee eben möglichst schonend im Trommelröster erhitzt wurde und anschließend eben wieder möglichst schonend heruntergekühlt wurde mittels Sauerstoffzufuhr und vor allem Zeit!
Zum Thema „Ausgasen“ oder „Atmen“ gibt es viele Meinungen. Eins ist sicher: Kaffee strömt nach der Röstung noch CO2, also Kohlendioxid, aus. Um dieses möglichst gut entweichen zu lassen, lassen viele Röster den frisch gerösteten Kaffee eine Weile an der Luft und verpacken ihn erst anschließend. Oftmals wird auch geraten, die Packung, die man gekauft oder geöffnet hat noch offen stehen zu lassen, damit der Kaffee sein Aroma entfalten kann, bevor man ihn in die Mühle oder den Vollautomaten gibt. Fest steht: irgendwann muss der Kaffee mal verpackt werden, da das ganze Aroma sich sonst buchstäblich in Luft auflöst. Zudem ist es natürlich hygienischer, praktischer und überhaupt, macht es mehr Sinn, wenn es um den Vertrieb geht. Generell gilt, 24h sollte man sich mindestens gedulden, denn erst dann hat der Kaffee sein annähernd volles Aroma an der frischen Luft entfaltet. Er kann, bzw. sollte dann verpackt werden. CO2 wird er noch ein paar Tage länger ausströmen.
Aromaschutzventile sind in den meisten Kaffee-Verpackungen integriert. Sie sind unglaublich wichtig, um die Qualität und das Aroma des Kaffees zu bewahren. Sie lassen zu, dass Kohlendioxid ausströmen, aber kein Sauerstoff einströmen kann. Das Ventil ist von außen kaum sichtbar – somit wirkt es sich nicht negativ auf das Design der Verpackung aus. Im Prinzip besteht das Ventil aus dem Grundkörper und einer einer Membran, dazwischen befindet sich eine Flüssigkeit, das sogenannte Ventilfluid. Hinter der Membran wiederum ist ein Vlies angebracht, um das Ventil vor Verschmutzungen vor kleinsten Partikeln zu schützen. Das Material der Ventile ist aus lebensmittelechten PE und entspricht somit den Richtlinien für Lebensmittelverpackungen nach EU und US Vorschriften. Das Prinzip ist recht simpel. Stößt der Kaffee nur geringe Mengen Gase aus und es entsteht ein Überdruck in der Packung, wölbt sich die Membran minimal. Die Flüssigkeit weicht aus, es entsteht ein Kanal durch den das Gas entweichen kann. Der Sauerstoff von außen wiederum, kann durch die Flüssigkeit nicht in die Verpackung eindringen, womit der Kaffee keine Möglichkeit hat damit zu reagieren und sein Aroma abzugeben. Eine geniale Erfindung, simpel aber einfach effektiv und gerade für unseren Kaffee in jeder Verpackungsart nicht wegzudenken.
Die meisten konventionellen großen Kaffeeröstereien nutzen den Rohstoff Aluminium, da dieser das Aroma des Kaffees besonders gut bewahrt. Leider zu kosten des ökologischen Fußabdrucks, da diese Folien wenig ressourcenschonend hergestellt werden und dann, einmal benutzt, nur schwer abbaubar sind. Besser geeignet sind da die Verpackungen aus Kraftpapier. Sie sind zumeist in schwarz oder braun erhältlich, wie hier im Shop vom Röstereibedarf. Sie sind zwar auch innen mit einer PE/Bopa Schicht oder Alu überzogen, diese ist aber nur eine Barriere-Schicht, um den Kaffee lebensmittelecht und eben aromaschutztechnisch aufzubewahren. Einmal abgewogen und abgefüllt, gibt es geniale Lösungen, die die Verpackung des Kaffees möglichst luftdicht verschließen, bzw. verschmelzen. Hier kommt die dünne Kunststoffschicht wieder zugute, da hier der Schmelzpunkt sehr niedrig ist. Spezielle Klammern erhitzen die Materialien und lassen sie miteinander verschmelzen, wodurch die Verpackung optimal verschlossen ist. Bei Produkt-Fragen und Anregungen zu den passenden „Klammern“ sind wir gerne behilflich.
Gemahlener Kaffee wird meistens in den herkömmlichen Aluminiumverpackungen verpackt und verkauft. Aus diesen wird der Sauerstoff entzogen, um die chemische Reaktionsmöglichkeit möglichst gering zu halten. Doch schon ein minimales Loch in der Verpackung kann den Effekt verblassen.
Ein weiteren Produkttipp zum Thema Kaffeeaufbewahrung sind unsere 25l Kaffeehobbocks, bzw. Kaffee-Eimer. Hier haben ca. 8-10kg geröstete Kaffeebohnen Platz. Mit einer Schelle lassen sich die Deckel Luftdicht verschließen. Ein Aromaschutzventil im Deckel sorgt wiederum dafür, dass der Kaffee CO2 ausatmen kann, ohne dass zu viel Sauerstoff an den Kaffee gelangen kann. Das Aroma ist so optimal enthalten. In Sachen Umweltschutz sind sie außerdem ganz vorne mit dabei, da sie beliebig oft wiederverwendet werden können, und somit eine nachhaltige Verpackungsalternative darstellen.
Egal wie der Kaffee verpackt ist, man rät allgemein den Kaffee innerhalb von frühstens zwei Wochen, spätestens aber nach 3 Monaten zu verbrauchen. Denn ist die Verpackung geöffnet, lässt es sich nicht vermeiden, dass Sauerstoff an den Kaffee gelangt – darunter leidet das Aroma. Kaffeepulver ist übrigens wesentlich sensibler. Da die Angriffsfläche viel größer ist sollte Pulver nach ca zwei Wochen aufgebraucht werden. Bei Bohnen kann man sich etwas mehr Zeit lassen.
Auch noch gut zu wissen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung wird im Laden im Bereich von 12 Monaten bis 24 Monaten nach der Röstung zu finden sein. Kaffeebohnen sind eben immer noch ein recht trockenes Lebensmittel, wodurch das „Verderben“ erst recht spät einsetzt durch den Mangel an Feuchtigkeit. Aber Kaffee ist leider nicht wie Wein für Sammler geeignet, die stolz in ihrem Weinkeller die Weine von anno dazumal bewundern und dann zu besonderen Anlässen den teuren Tropfen genießen. Kaffee verliert leider mit der Zeit seine Fülle an Aroma – und das schmeckt man dann leider auch.
Ist der Kaffee gut verpackt, lagert man ihn möglichst an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort. Wer auf die Idee kommt, dass der Kühlschrank da nach einem Luxusresort für den Kaffee klingt – leider nein. Hier ist zu viel Feuchtigkeit, die von den Kaffeebohnen gerne zu Teilen aufgenommen wird und somit auch Gerüche enthalten kann. Wer mag schon Kaffee mit Käsearoma?
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